Die Adventszeit hat begonnen und Weihnachten steht vor der Tür. Die meisten Menschen feiern mit ihren Lieben und der Familie. Doch rund ein Drittel der Deutschen sind Single und müssen manchmal bedauerlicherweise den Heilig Abend alleine verbringen. Wie auch Singles ein frohes Fest erleben können, welchen Ursprung die klassischen Weihnachtsmenüs wie Gänsebraten, Karpfen oder Würstchen mit Kartoffelsalat haben und welche Trends es beim Weihnachtsschmuck gibt, erklärt Ihnen Tipps vom Experten.
Inhalt:
Die Ursprünge der Weihnachtsessen
Alles über den Weihnachtsbaum
Natur pur – der Trend beim Weihnachtsbaumschmuck
5 Vorteile für Singles an Weihnachten
Die Ursprünge der Weihnachtsessen
Zu den beliebtesten Weihnachtsessen der Deutschen gehört neben der Gans, der Kartoffelsalat mit Würstchen, der Schweinebraten und der Karpfen. Eine sehr unterschiedliche Menüanregung und das eine oder andere Festmahl trifft vielleicht nicht jeden Geschmack. Trotzdem haben all diese typischen Weihnachtsmenüs einen geschichtlichen Hintergrund.
Die Weihnachtsgans
Bei den alten Römern galt die Gans als hoch geachtetes Tier, da es die Bewohner durch ihr Geschnatter vor Eindringlingen warnte. Deshalb galt es als große Ehre wenn jemandem eine Gans als Geschenk überreicht wurde. In der katholischen Kirche beginnt die Advents-Fastenzeit am 11. November. Am Heilig Abend endet diese Fastenzeit. Und ein Gänsebraten ist genau das richtige Mahl, um das Ende dieser kargen Zeit zu feiern. Außerdem endete früher am 11. November das bäuerliche Jahr und die Mägde und Knechte bekamen ihre jährliche Pachtauszahlung. Dazu gehörte auch eine Gans. Und die konnte dann, fett gemästet, am 24. Dezember endlich als Braten auf den sonst so kargen Tisch kommen.
Doch am spannendsten ist die Geschichte um den Gänsebraten aus dem Jahre 1588. Die damalige englische Königin Elizabeth saß gerade beim Gansessen, als ihr die Nachricht über den Sieg der spanischen Armada übermittelt wurde. Aus Freude darüber erließ die Königin ein Dekret, das besagte, dass die Gans als Zeichen ihres Sieges zum Weihnachtsessen erhoben wurde. Da sich aber in ihrem Königreich nicht jeder eine Gans leisten konnte, übernahm der Truthahn die Aufgabe als Weihnachtsschmaus.
Kartoffelsalat und Würstchen
Die ärmere Bevölkerung in früheren Zeiten konnte sich kaum so einen fetten Vogel wie eine Gans leisten. Sie musste mit dem auskommen, was es gab. Dazu gehörten neben den obligatorischen Kartoffeln auch Leberwurst, Mett und Schweinefleisch. Daraus wurden dann schmackhafte Würstchen oder ähnliches zubereitet, die mit Kartoffeln oder anderem Gemüse serviert wurden. Diese Tradition hat sich bis heute gehalten. Wahrscheinlich auch, da Kartoffelsalat mit Würstchen das wohl stressfreiste Festessen bei der Zubereitung ist.
Der Karpfen
Während der Advents-Fastenzeit ist es den Christen nicht erlaubt Fleisch zu essen. Fisch hingegen ist erlaubt. Die eigentliche Fastenzeit endet jedoch erst am 24. Dezember um Mitternacht. Streng gläubigen Katholiken war und ist es also nicht erlaubt Fleisch oder Geflügel vor dem 25. Dezember zu verspeisen. Der Karpfen bietet eine gute Alternative. Er wurde früher vor allem in Klöstern gezüchtet, ist besonders fetthaltig und steht als Symbol für Fruchtbarkeit, Erneuerung und Leben. Die ideale Voraussetzung für ein festliches Mahl. Einer alten schlesischen Tradition nach werden die Gräten unter die Obstbäume und Büsche gelegt. Auf diese Weise erbaten sich die Bauern eine gute Ernte für das nächste Jahr.
Der Schweinebraten
In vielen Süddeutschen Gebieten gehört am Heilig Abend ein Schweinebraten auf den Tisch. Ursprung ist natürlich wiederum das Ende der Fastenzeit. Doch der Schweinebraten soll mit drei Mal drei verschiedenen Gewürzen zubereitet werden. Diese Gewürze symbolisieren die Dreifaltigkeit. Streng genommen gehören auch noch 12 Äpfel in das Gericht. Sie stehen für die 12 Apostel.
Alles über den Weihnachtsbaum
Nordmanntanne oder Plastikbaum – das ist hier die Frage. Fest steht, dass ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum auf jeden Fall zum Fest dazu gehört. Doch dann fangen die Probleme schon an. Müssen es echte Kerzen sein oder sind die elektrischen besser? Wie wird dekoriert? Ist der Baum auch Kinder- und Haustiersicher? Schaden die Weihnachtsbaumplantagen unserer Umwelt? Und woher stammt eigentlich die Tradition des Weihnachtsbaums? Tipps vom Experten gibt die Antwort auf all die entscheidenden Fragen.
Die Geschichte des Weihnachtsbaums
Selbst bei den heidnischen Völkern galt die immergrüne Tanne als Symbol von Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Im 7. Jahrhundert soll ein englischer Mönch einem Kind das Leben gerettet haben, das dem heidnischen Gott Thor geopfert werden sollte. Mit einem Schlag fällte er die Eiche, an dem das Kind gefesselt war. Aus dem Baumstumpf wuchs eine Tanne. Anhand ihres pyramidenähnlichen Wuchses erklärte der Mönch den Heiden die Dreifaltigkeit Vater, Sohn und dem heiligen Geist. Später wurden die Tannen kopfüber an der Decke aufgehängt. Warum sich das änderte, ist bis heute ungeklärt
Der erste geschmückte Baum in Deutschland wird 1419 in Freiburg erwähnt. Ein Bäckermeister soll ihn im Zusammenhang mit der Bäckereizunft mit Gebäck und Lebkuchen geschmückt haben. Martin Luther soll ihn zum evangelischen Weihnachtssymbol erklärt haben. Zuvor gab es in der katholischen Kirche nur die Weihnachtskrippe. Und die Prinzessin Helene von Mecklenburg soll als Erste den Weihnachtsbaum auch mit Kerzen und kleinen Geschenken verziert haben. Seitdem hat der Christbaum seinen Siegeszug rund um die Welt angetreten rund ist bis heute an Weihnachten nicht mehr wegzudenken.
Künstlich oder echt
Knapp 25 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in deutschen Haushalten aufgestellt. Die meisten davon sind echte Tannen. Als Alternative gibt es künstliche Tannen, die immer beliebter sind. Etwa 12 Prozent der Weihnachtsbäume sind mittlerweile künstliche Tannen. Für die Aufzucht einer Echttanne benötigt man durchschnittlich 12 Minuten Arbeit. Sie werden nach acht bis 12 Jahren geerntet. Trotzdem bieten die Weihnachtsbaumplantagen rund 100.000 Dauer- und 50.000 Saisonarbeitsplätze. Und der jährliche Umsatz der Branche beläuft sich auf fast 700 Millionen Euro. Wer sicher sein möchte, dass sein Weihnachtsbaum ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel gezogen wurde, sollte auf die PEFC, FSC oder Bioland –Kennzeichnung achten. Ob man sich für einen künstlichen oder echten Weihnachtsbaum entscheidet, ist vor allem Geschmackssache.
Vorteile der künstlichen Tanne:
- Die Erstanschaffung ist zwar kostspielig (100,00 – 400,00 Euro). Dafür kann sie jahrelang
- wiederverwendet werden.
- Sie besteht aus schwer entflammbarem Material und ist deshalb auch für Echtkerzen geeignet.
- Die modernen Kunsttannen sehen den echten Tannen täuschend echt.
- Sie nadeln nicht.
- Sie gibt es bereits fertig geschmückt.
Vorteile der echten Tanne
- Sie verströmen einen angenehmen Duft, der die weihnachtliche Stimmung unterstützt
- Sie sind individuell und können für jeden Raum passend ausgesucht werden.
- Die Ökobilanz einer Echttanne ist sehr gut.
- Die heimische Industrie wird unterstützt, vor allem, wenn beim Kauf auf den regionalen Ursprung achtet.
- Wird eine Tanne im Topf gekauft, lässt sie sich nach Weihnachten leicht im Garten einpflanzen.
Natur pur – der Trend beim Weihnachtsbaumschmuck
Natürlich sind die klassischen Farben Rot, Grün, Weiß, Silber und Gold beim Weihnachtsbaumschmuck immer noch angesagt. Trotzdem kristallisiert sich jedes Jahr ein neuer Trend heraus. Zum Beispiel „Zurück zur Natürlichkeit“ und „Weniger ist mehr“. Naturfarben und –materialien sind besonders beliebt. Farben wie Beige, Braun, Cremeweiß oder zartes Lila sind besonders beliebt. Dazu Anhänger aus Holz oder Stroh, die man auch leicht selber basteln kann. Ein bisschen Gold oder Silber dazu und schon strahlt der Weihnachtsbaum. Wer Bedenken wegen der Echtkerzen hat – immer einen Eimer Wasser in greifbarer Nähe deponieren – kann auf LED-Kerzen zurückgreifen. Die sind besonders energiesparend und brennen niemals ab.
Etwas moderner und unkonventioneller sind Christbaumkugeln in Neonfarben. Auch diese Farben liegen im Trend, sind allerdings etwas gewöhnungsbedürftiger. Die wichtigste Regel dabei: nicht übertreiben, sonst wirkt der Weihnachtsbaum schnell wie eine überladene Discokugel.
5 Vorteile für Singles an Weihnachten
Als Single alleine Weihnachten zu feiern, hört sich für die meisten Menschen wie ein Horrorszenario an. Man verkriecht sich unter der Bettdecke oder auf der Couch. Das Fernsehprogramm bietet ausschließlich kitschige Weihnachtsfilme an, in denen die heile Bilderbuchfamilie gefeiert wird und das Festessen am Heiligabend stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Tiefkühlfach. Und das alles mit dem Wissen, dass hinter den festlich geschmückten Fenstern der Nachbarschaft unzählige Familien gemeinsam das Weihnachtsfest zelebrieren. So selten ist das Single-Weihnachten in Deutschland allerdings nicht. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt in einem Singlehaushalt. Und jetzt einmal ehrlich: So beschaulich schön, wie das familiäre Weihnachtsfest immer dargestellt wird, ist es zu 99 Prozent nicht. Und deshalb hier die 5 Vorteile, die Singles an Weihnachten haben:
1
Kein Weihnachts-Streit
An Weihnachten haben viele Menschen besonders große Ansprüche. Es soll beschaulich, friedlich und festlich zugehen. Leider vergessen die meisten, dass der vorhergegangene Stress der Weihnachtseinkäufe, der Vorbereitung und der Weihnachtsplanung Spuren hinterlassen haben. Die Nerven liegen blank. Und dann kommen auch noch die ungeliebten und nervigen Verwandten vorbei, mit denen man das gesamte Jahr nichts zu tun gehabt hat. Dieses Aufeinanderprallen von Erwartungen und Emotionen führt automatisch zu Streit und Stress. Für einen Single kein Problem. Er muss sich nicht mit anderen Menschen auseinandersetzen und kann sein Fest ganz entspannt nach seinem eigenen Gusto gestalten. Dazu gehören zum Beispiel Filme der eigenen Wahl, Schlamperoutfit in Jogginghosen, Pizza vom Bestellservice oder entspannte Lesestunden in der Badewanne.
Tipp: Ein bisschen Weihnachtsdekoration und ein ganz besonderes Festtagsgericht aus dem Supermarkt können auch weihnachtliche Stimmung zaubern. Vielleicht gibt es auch Freunde die ebenfalls an Weihnachten alleine sind und eingeladen werden können. Und schon ist die Weihnachts-Depression verflogen.
2
Kein Weihnachts-Shopping
Mehr als 400 Euro gibt der Bundesbürger durchschnittlich für Weihnachtsgeschenke aus. Dabei treffen die meisten Geschenke nicht einmal den Geschmack des Beschenkten und werden direkt nach den Feiertagen wieder umgetauscht. Gut in Erinnerung ist noch die kitschige Porzellanvase der Schwiegermutter oder das Fußbadegerät vom Onkel. Als Single ist man nicht gezwungen an diesem Shopping-Wahn teilzunehmen. Man spart viel Geld und Zeit.
3
Kein Reisestress
Wer nicht das Glück hat, dass alle Verwandten im gleichen Ort wohnen, begibt sich wie Millionen andere Deutsche an den Weihnachtsfeiertagen auf eine Reise quer durch Deutschland. Spätestens, wenn die Reisenden im Stau für Stunden eingepfercht auf kleinstem Raum verbringen, entstehen die ersten Konflikte. Und das sowohl auf der Hin- als auch bei der Rückreise. Als Alleinstehender braucht man sich nicht aus der eigenen, gemütlichen Wohnung begeben. Erst recht nicht auf die Autobahn. Stattessen kann man wohlig bei einer Tasse heißem Glühwein – man muss ja nicht mehr fahren – die Verkehrs- und Staumeldungen hören – und sich über sein Glück freuen.
4
Partytime mit Flirtfaktor
Über ein Drittel der Deutschen leben in einem Singlehaushalt. Und die Unterhaltungsindustrie und Gastronomie hat sich auf dieses große Potential an Kunden längst eingestellt. Das bedeutet, dass gerade am Heilig Abend und an den Weihnachtsfeiertagen ein besonders attraktives Angebot an Partys, Motto-Veranstaltungen, Konzerten und anderen Festivitäten für Singles dargeboten wird. Und das Beste daran: Die Teilnehmer sind zur größten Wahrscheinlichkeit auch Singles, der Flirtfaktor ist extrem hoch. Und damit auch die Chance ausgerechnet an Weihnachten einer neuen Liebe zu begegnen.
5
Weihnachten ganz anders oder gar nicht feiern
Warum die Feiertage nicht einfach am Strand unter Palmen verbringen? Oder in einem Land, in dem Weihnachten überhaupt nicht existiert? Wer offen für Überraschungen ist, der kann gerade über die Weihnachtsfeiertage besonders günstige Last-Minute-Schnäppchen ergattern. Die Chance den Weihnachtsmann am Strand von Thailand zu begegnen ist sehr gering. Und eine Auszeit aus dem weihnachtlichen Schmuddelwetter in Deutschland baut Körper und Seele auf.
Redaktion: Patricia Hansen
Impressum: www.tipps-vom-experten.de
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Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.
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