Es ist wie mit allen Dingen im Leben – was wir nicht benutzen, verkümmert und verschwindet. Als Menschen haben wir die Tendenz, uns im Alter weniger mit neuen Dingen zu beschäftigen. Das ist normal, weil wir in den ersten Lebensjahrzehnten alles aufnehmen und im weiteren Leben mit diesen Fähigkeiten und dem erworbenen Wissen arbeiten sollten. Die meisten Menschen nutzen diese Möglichkeit jedoch nur spärlich und leiden am Verlust der Merkfähigkeit. Doch es geht auch anders.
Fit im Kopf durch Sport?
Ja, auch Sport gehört dazu, wenn es um ein trainiertes Gedächtnis geht. Dabei geht es nicht nur um die verbesserte Durchblutung des Gehirns, die durch den Sport erfolgt und den präfrontalen Cortex stärkt, in dem die Konzentrationsfähigkeit angelegt ist. Nur eine Sporteinheit reicht aus, damit Dopamin und Serotonin durch den Körper fließen. Diese Hormone sorgen für Glücksgefühle und gute Laune, was positive Gedanken und eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit nach sich zieht. Wer dagegen trübselig gestimmt ist, lebt im Widerstand und in diesem Gefühlszustand sind weder kreatives Denken noch Konzentration möglich.
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Während sportlicher Aktivitäten kann der präfrontale Cortex ausruhen und es kommt zur Bildung von neuen Nervenzellen und ihrer Vernetzung. Diese Volumenvergrößerung sorgt dafür, dass die Konzentrationsfähigkeit steigt und sich Dinge besser merken lassen.
Gesunde Ernährung
Das menschliche Gehirn ist ebenso auf gesunde Nährstoffe wie der übrige Körper angewiesen. Dazu gehören
– Vitamin B12
– ungesättigte Fettsäuren
– ausreichend Wasser
– frische Lebensmittel
Wer die mentalen Fähigkeiten (nicht nur im Alter) steigern will, braucht ausreichend Vitamin B12 und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Vitamin B12 hält nicht nur das Immunsystem fit, es sorgt auch für gesunde Nervenzellen. Bei den Fetten ist die Omega-3-Fettsäure auf dem täglichen Speiseplan besonders wichtig, da diese nicht vom menschlichen Körper hergestellt werden kann. Diese Fettsäure wird für eine gute Sehkraft sowie die Gehirnfunktionen gebraucht. Sie unterstützt die Neubildung von Nervenzellen und hat entzündungshemmende Wirkung. Ein bekanntes Nahrungsmittel, in dem diese Fettsäure enthalten ist, ist die Walnuss. Schon die Form des Inneren lässt darauf schließen, dass Walnüsse gut für das Gehirn sein müssen.
Das Gehirn benutzen
Es muss nicht unbedingt ein Computerkurs oder das Erlernen einer Fremdsprache sein. Das Benutzen des Gehirns erfolgt schon in Gesprächen, in denen man sein Wissen mit anderen Menschen austauscht. Um die Denk- und Merkfähigkeit zu nutzen und zu intensivieren, eignen sich Memory- oder Ratespiele mit den Kindern oder Enkeln.
Auch ein Kreuzworträtsel veranlasst das Gehirn, nach Informationen zu suchen, die man möglicherweise vor vielen Jahren aufgenommen hat. Was an Begriffen unbekannt ist, kann nachgeschlagen und in den Wortschatz neu aufgenommen werden. In diesem Moment muss das Gehirn neue Vernetzungen schaffen und wird damit ebenfalls aktiv.
Das Denken trainieren
Die Merkfähigkeit braucht oft nur ein konkretes System und schon lassen sich Erfolge erzielen, die motivieren. Wer seine Merkfähigkeit verbessern möchte, sollte es mit der Technik versuchen, Wörtern bestimmte Bilder zuzuweisen. Dafür können beispielsweise die Teile des Körpers genutzt werden, denen bestimmte Worte zugeordnet werden.
Das bildliche Denken ist eine einfache Möglichkeit, wenn es um die Steigerung der Merkfähigkeit geht. Gedanken, die mit Bildern und Emotionen versehen sind, sind viel eher abrufbar als Dinge, die uns emotional nicht berührt haben. Besonders bei Namen hilft diese Form des Einprägens, wenn die Person mit einem bestimmten (emotionalen) Etikett versehen wird.
Wasser, Schlaf und gute Kontakte – glücklich und gesund
Wer den Körper mit ausreichend Schlaf und der täglich notwendigen Flüssigkeitsmenge in Form von Wasser versorgt, gibt dem Körper, was dieser benötigt. Außerdem braucht es nicht nur im Alter zwischenmenschliche Beziehungen, die der Seele Gutes tun. Je glücklicher und zufriedener der Mensch ist, desto weniger Stresshormone sorgen in seinem Körper für Krankheiten und Symptome. Das Gefühl, ein wichtiger Teil innerhalb der Familie oder des Freundeskreises zu sein, stärkt das eigene Selbstwertgefühl. Auch diese Empfindungen tragen dazu bei, dass das Gehirn seine Arbeit in bester Weise erfüllt, sodass das Erinnerungsvermögen so fit wie in der Jugend bleiben kann.
Redaktion: Walter Braun
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