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Pubertät – der mühsame Weg zum eigenen ICH

Tochter hat Streit mit der Mutter
© motortion – Fotolia.com

Der Weg aus der Kindheit ins Erwachsensein ist schwer – für Eltern und Heranwachsende. Die Hormone spielen verrückt, die Gefühle sind kaum noch kontrollierbar. Streit und Provokation sind an der Tagesordnung. Die Pubertät ist eine Kraftanstrengung für Körper und Geist – und lässt sich trotzdem mit einigen Wegweisern gut meistern. Das Geheimnis ist das „Gewusst-Wie“! Aus dem Kinderzimmer dringt plötzlich statt niedlicher Kinderlieder brüllend laute Musik. Die chice Jacke, gerade erst für viel Geld gekauft, wird mit Farbstiften und Schere in ein unförmiges Monster verwandelt. Und selbst die kleine Bitte den Müll herunter zu bringen, erzeugt einen Streit, der nicht selten in Tränen und Beschimpfungen endet. Spätestens jetzt ist es gewiss: die Pubertät ist da!

Der Traum vom glücklichen Familienidyll hat ein Ende. Eltern und Heranwachsende werden in den nächsten Jahren auf eine schwere Probe gestellt, die beiden Seiten äußerste Anstrengung abverlangt. Und obwohl sich die Eltern manchmal vollständig überfordert fühlen ihren Kindern beim Erwachsen werden hilfreich zur Seite zu stehen, sind es doch vor allem die Jugendlichen, die am meisten unter dieser körperlichen und seelischen Veränderung leiden müssen.

Pubertät immer früher

Pubertät-Mädchen schminkt sichDer Begriff Pubertät stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Mannbarkeit“. Allgemein wird damit die Zeit bezeichnet, in der Jungen und Mädchen geschlechtsreif werden. Studien beweisen, dass dieser Vorgang heutzutage immer früher stattfindet. Sind die Jugendlichen im 19. Jahrhundert noch durchschnittlich mit 17 Jahren in die Pubertät gekommen, so findet diese Entwicklung heute bereits mit durchschnittlich elf Jahren (bei Mädchen) und 12 Jahren (bei Jungs) statt. Zum ersten Mal werden Sexualhormone im Körper ausgeschüttet – mit weitreichenden Konsequenzen (siehe dazu auch den Kasten: Die Pubertät aus medizinischer Sicht). Der Körper verändert sich, die erste Regelblutung tritt ebenso ein wie der erste nächtliche Samenerguss.

Schamhaare und Brüste wachsen, es kommt zu Wachstumsschüben. Doch noch weitreichender sind die emotionalen Veränderungen. Das „Kind“ beginnt mit einem Prozess der emotionalen und sozialen Verselbstständigung. Dieser Prozess verläuft leider nicht geradlinig und erst recht nicht ohne Schwierigkeiten. Die pubertäre Weiterentwicklung ist ebenso sprunghaft wie die damit einhergehenden Launen. Und genau diese Situation macht es allen Beteiligten so schwer. Denn die zentrale Leitstelle des Menschen, das Gehirn, ist in dieser Lebensphase eine echte „Baustelle“.

Mädchen TelefonDer amerikanische Psychiater Jay Giedd, ein Pionier auf diesem Gebiet, hat herausgefunden, dass das Gehirn eines pubertierenden Jugendlichen wahre Schwerstarbeit verrichtet. Bisher ist man davon ausgegangen, dass das Gehirn eines sechsjährigen Kindes so gut wie ausgewachsen ist. Giedd hat nachgewiesen, dass in der Pubertät unter Einfluss der neu produzierten Hormone einige Hirnzellen absterben, Verbindungen gekappt und stattdessen neue Verbindungen geknüpft werden. Mögliche Folgen dieser „Neugestaltung“ sind Launenhaftigkeit, Unberechenbarkeit, Konzentrationsschwächen oder Lernschwächen.

Pubertät eine Zeit der Provokation und des Aufstands

Zusätzlich ist die Pubertät eine Zeit des Zweifelns und der Unsicherheit für die Heranwachsenden. Sie verstehen, dass die heile Welt der Kindheit vorbei ist, doch erwachsen fühlen sie sich ebenfalls noch nicht. Neue Aufgaben und Verantwortungen prägen plötzlich das Leben. Und der Teenager steht in einem ständigen Loyalitätskonflikt. Einerseits merken die Heranwachsenden, dass sich etwas in ihnen ändert und neue Bedürfnisse das eigene Ich betreffend entstehen. Andererseits sollen – und wollen – sie den Ansprüchen der Eltern entgegenkommen. Ein Entscheidungskonflikt, der Teenager nicht selten überfordert. Eine Loslösung von den Eltern und deren Regeln und Lebensweisen ist ein natürlicher, notwendiger wenn auch schwerer Prozess. Jugendliche werden plötzlich an „vernünftigen“ Maßstäben gemessen.

Denn Sinn dahinter haben sie jedoch oft noch nicht entdeckt. Ihre „Ausbruchsversuche“, die sich meist in provokantem Verhalten und Aussehen äußern, werden von den Erwachsenen leider oft als Spinnerei oder Fehlverhalten eingeschätzt, die erzieherische Maßnahmen wie Hausarrest oder Strafarbeiten nach sich ziehen. Das Ergebnis ist, dass die Jugendlichen sich noch unverstandener und allein gelassen vorkommen – und verstärkt mit Rebellion und Zurückziehen reagieren. Ein Teufelskreis!

Mann StinkefingerFür die Eltern ist es schwer, jetzt die richtige Balance zwischen Führen und Loslassen, zwischen Hilfe und Behinderung, zwischen Kontrolle und Vertrauen zu finden. Jugendliche müssen sich neue Freiräume erkämpfen können, eigene Grenzen entdecken und damit einhergehend eigene Stärken. Nur alleine gelassen werden dürfen sie dabei nicht! Denn wenn aus purer Verzweiflung oder Verletzung die Kommunikation zwischen Jugendlichen und Erwachsenen abbricht, ist am Ende vor allem der Jugendliche der Leidtragende. Eltern sollten sich auch in Zeiten der schlimmsten Kontroversen immer vor Augen führen, dass ihr Kind ein selbstständiges Wesen ist, das ein Recht auf eine eigene Meinung und Privatsphäre hat.

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Taschenkontrollen oder unangemessene Verbote, seien es auch aus Sorge um das Kind, sind Grenzüberschreitungen der Eltern, die mit verstärkter Abwehr der Jugendlichen geradezu bestraft werden. Und ist die Situation erst einmal eskaliert, wird es schwer einen Weg zurück in ein angemessenes Vertrauensverhältnis zu finden. Klaus Fischer, Mitarbeiter des Staatsinstituts für Frühpädagogik (IFP) hat dieses notwendige Zusammenspiel auf folgenden Nenner gebracht:

„Die Kunst der Eltern ist es, einerseits durch Vertrauensvorschuss die Eigenständigkeit der Jugendlichen so weit wie möglich zu stärken und andererseits so wenig Kontrolle wie eben nötig auszuüben!“

MannDas bedeutet jedoch nicht, dass sich die Eltern den Auseinandersetzungen entziehen dürfen. Laut Fischer ist häufig der Streit an sich und nicht der Inhalt das Wesentliche dieser Entwicklung. Auch wenn diese Streits teilweise in Provokation ausufern. Verbale Attacken wie „Blöde Kuh“, „Ich hasse dich“ oder „Vollidiot“ – und das sind harmlose Beispiele – sind von den Teenagern nicht wirklich ernst gemeint. Sie dienen im Grunde genommen zum Einen der Abgrenzung, zum Anderen erzeugen sie beim Jugendlichen ein schlechtes Gewissen, weil sie genau wissen, dass dieses Verhalten völlig unangemessen ist. Dieses schlechte Gewissen wiederum ermöglicht es den Jugendlichen, sich wieder an „die Alten“ anzunähern. Ganz nach dem Motto: Das schlechte Gewissen ist ein schlechtes Ruhekissen!

Der Körper spielt verrückt

Die wunderschönen Zeiten des „Traumpapas“ oder der „Traummama“ sind mit Beginn der Pubertät endgültig vorbei. Eltern müssen lernen, von ihren lieben Kleinen plötzlich entidealisiert zu werden. Und das ist hart. Die Jugendlichen müssen lernen, in einer neuen Welt zurecht zukommen, die für sie noch schwer verständlich ist. Ihr Körper spielt verrückt, ihr Gefühlsleben gleicht einem Chaos, ihre Hormone stellen das ganze Leben auf den Kopf. Tiefe Eindrücke wie die erste Liebe überfordern sie. Und gleichzeitig nehmen die täglichen und weitreichenden Verantwortungen ständig zu. Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsensein alleine zu lassen, ist eine regelrechte Katastrophe. Nur durch viel Verständnis bilden sie das nötige Vertrauen in andere Menschen aus, das sie auch im späteren Leben brauchen. Nur die ständige sensible Auseinandersetzung mit ihnen, ihren Gefühlen, ihren Problemen macht es möglich, ihnen den richtigen Weg zu zeigen – und ihnen das Gefühl von Recht und Unrecht zu vermitteln. Jugendliche dürfen und müssen Fehler machen. Aber sie müssen auch lernen, welche Konsequenzen diese haben können.

Doch das Wichtigste von allem ist: Lasst sie niemals alleine! Und wenn alles gut geht, trifft letztendlich doch das alte Sprichwort zu: Ende gut alles gut! In einigen Jahren können alle Beteiligte über bunt schillernd gefärbte Haare, schwarz gestrichene Zimmerwände und nächtliche Umtriebe auf Friedhöfen auch wieder gemeinsam lachen!

Die Pubertät aus medizinischer Sicht

Hirnzellen„Die Kindheit stirbt gemeinsam mit Nervenzellen im Gehirn!“ Treffender hätte „Zeit“-Autor Achim Wüsthof den Vorgang der Pubertät nicht beschreiben können. Mit Beginn der Pubertät übernehmen neue Hormone die Kontrolle über das Gehirn und damit auch über den Körper und die Seele. Hirnzellen sterben ab, Neuronen werden neu verdrahtet. „Die intensiver benutzten neuronalen Netze werden verstärkt, und die weniger in Anspruch genommenen schalten sich ab“, erklärt Franz Resch, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Heidelberg. Doch welcher Mechanismus diese Entwicklung auslöst, ist auch für die heutige Wissenschaft teilweise ein Rätsel. Sicher ist, dass so genannte Gonadotropine die Vorgänge im Körper starten. Diese Hormone werden in der Hirnanhangsdüse gebildet und lassen die Keimdrüsen wachsen. Die übernehmen dann die Produktion der Sexualhormone. Allerdings haben Forscher auch das Protein Kisspeptin entdeckt, das im Gehirn den GPR54-Rezeptor stimuliert und so den Hypothalamus aktiviert. Und ohne ihn blieben die Menschen ihr Leben lang im Kindesstadium.

Die Brust beginnt zu wachsen

BrustEs sind hauptsächlich Östrogene (weibliche Hormone), die die pubertäre Entwicklung antreiben – bei Mädchen und bei Jungen! Werden sie ausgeschüttet, beginnt der Prozess. Bei den Jungen beginnen die Hoden zu wachsen. Dort wird dann neben den Samenzellen auch das männliche Sexualhormon Testosteron produziert. Bei Mädchen beginnt die Brust zu wachsen. Erste Schambehaarung stellt sich ein. Bei den Mädchen kommt es zur ersten Regelblutung, bei den Jungs zu dem ersten nächtlichen Samenerguss. Gleichzeitig kommt es zu Wachstumsschüben. Diese Entwicklung verläuft jedoch nicht regelmäßig. Der Botenstoff Leptin kann zum Beispiel einen entscheidenden Einfluss auf diese Entwicklung haben. Leptine werden von Fettzellen ausgeschüttet. Übergewichtige Jugendliche können deshalb früher Veränderungen haben. Bei besonders dünnen Jugendlichen treten die ersten Pubertätserscheinungen vielleicht später ein.

Die wichtige Bedeutung der Sexualhormone

MädchenSexualhormone haben jedoch auch auf andere Bereiche Einfluss. Ihre tiefgreifende „Einmischung“ auf den Körper kann sich in diversen psychischen und physischen Krankheiten manifestieren. Typisch dafür sind zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 1, Schilddrüsenerkrankungen, Epilepsieformen, Essstörungen, Depressionen oder Anfälligkeit für Drogenkonsum. „Die psychischen Probleme treten auf, wenn gewisse Netzwerke im Gehirn nicht abgebaut werden“, erklärt der Kinder- und Jugendpsychologe Resch. Dies kann unter anderem zu Magersucht oder Depressionen führen. Auch Selbstmordgedanken sind in diesem Alter keine Seltenheit. 16,8 Prozent der Mädchen und 8,3 Prozent der Jungen sind laut eines „Zeit“-Berichts gelegentlich davon betroffen. Schuld daran ist der Bereich im Gehirn, der für die Vernunft zuständig ist. Denn ausgerechnet dieser Bereich entwickelt sich besonders langsam. Deshalb können Jugendliche Risiken weniger gut einschätzen. Und sie fühlen sich mit sich und der Umwelt unglücklich. Dopamin-Rezeptoren stimulieren das Belohnungszentrum im Gehirn, das wiederum zu Glückszuständen führt. Ist diese Hirnregion weniger ausgeprägt, kann es zu psychischen Erkrankungen kommen. Oder die Betroffenen versuchen mittels diverser Drogen oder selbstzugeführtem Schmerz (zum Beispiel das Ritzen mit Rasierklingen) dieser „Mangelerscheinung“ entgegen zu wirken.

Chronologischer Ablauf der Pubertät

Alter / Jahre Phase Physische Veränderung Psychische Veränderung Verhaltensänderung
10 bis 12 I Mögliche Menstruation, Stimmbruch, erste Schambehaarung, Produktion von Sexualhormonen Östrogenen (Mädchen), Testosteron (Jungs) Stimmungsschwank-ungen, erhöhtes Schamgefühl, Aggressionen, Depressionen Entwicklung von Starkult, Geheimnistuerei, Verklemmtheit, wahrnehmbare Distanz zu den Eltern, unerklärliche Wutausbrüche, Lügen
13 bis 15 II Pickelbildung durch erhöhte Talkproduktion. Wachstumsschübe, unstimmige Proportionen wie zu lange Beine/Arme, erste körperliche Sexualität wie nächtlicher Samenerguss etc Unsicherheit, Selbstzweifel gepaart mit Größenwahn-Fantasien, Identitätsprobleme, zwanghaftes Suchen nach einer Gruppe/Person, an der man sich orientieren kann Übertriebenes Handeln und Experimentieren mit Rollenverhalten. Erste lautstarke und vehemente Rebellionsversuche gegen elterliche Regeln. Aufkommendes Desinteresse für ehemals geliebte Hobbys, die Schule etc.
16 bis 18 III Körperliche Weiterentwicklung zum erwachsenen Körper wird deutlich sichtbar, das Äußere bekommt einen besonders wichtigen Stellenwert Hinterfragung und Sinnfindung nehmen einen wichtigen Stellenwert ein. Erste Anzeichen einer Selbstfindung und eines neuen Selbstwertgefühls treten auf, gepaart mit Selbstüberschätzung und Leichtsinn. Die eigene Selbstständigkeit wird hart erkämpft, eine Neuorientierung findet statt. Äußere Einflüsse statt familiäre Verhaltensregeln treten bei der Lebensgestaltung und des Zusammenlebens in den Vordergrund. Die Folge sind einerseits heftige Auseinandersetzungen, andererseits der Versuch mögliche Lösungswege zu finden.

Zigaretten – Nein Danke!

Der aktuelle Bericht der UNICEF ist erschreckend! In keinem anderen europäischen Land rauchen so viele Jugendliche wie in Deutschland. 20,5 Prozent der 11- bis17-jährigen Jungen rauchen mindestens einmal in der Woche, bei den Mädchen sind es 20,3 Prozent. Dabei ist gerade in dieser wichtigen Entwicklungsphase das Rauchen besonders schädlich. Vor allem die Langzeitfolgen sind erschreckend. 140.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland durch die Folgen des Rauchens. 90 Prozent aller Todesfälle durch Lungenkrebs sind direkt auf Zigaretten-Konsum zurückzuführen.

Obwohl die tödliche Gefahr, die von den Glimmstängeln ausgeht, längst bekannt ist und die Bundesregierung über abschreckende Packungsaufdrucke gerade Jugendliche vom Rauchen abhalten will, greift beinahe jeder Heranwachsende irgendwann einmal zur Kippe.

Die Gründe der Kids sind seit Jahrzehnten gleich – und eigentlich eher fadenscheinig! Rauchen ist cool! Eine Fluppe im Mund lässt mich älter wirken! Es rauchen doch alle! In dieser Situation sollten Eltern auf jeden Fall die Nerven behalten und den eigenen Nachwuchs nicht mit Vorwürfen überhäufen. Denn so erreichen Eltern aller höchstens eins: Sie werden total uncool.

Viel effektiver ist es, wenn die Erwachsenen eine klare Haltung zeigen und sachliche Argumente vorbringen. Die Zeitschrift „Eltern Family“ hat einige Tipps für die erfolgreiche „Zigaretten – Dein Danke“-Mission zusammengestellt:

  • Wenn Sie Ihr Kind mit einer Zigarette erwischen, auf keinen Fall mit Bestrafung drohen
  • Ihr Kind nicht mit Hinweisen auf Lungenkrebs oder Raucherlunge einschüchtern. Studien haben bewiesen, dass Langzeitauswirkungen auf Jugendliche uninteressant wirken. („Was weiß ich, was mit mir in einigen Jahrzehnten passieren wird!“)
  • Stellen Sie stattdessen kurzfristige Folgen des Rauchens in den Vordergrund. Zum Beispiel: Kippen kosten ein kleines Vermögen. Ohne Zigaretten hast du viel mehr Taschengeld. Wer raucht, hat einen schlechten Atem. Und wer will schon einen Aschenbecher küssen? Der Qualm verpestet deine Klamotten, wenn dich das stört, wasch sie selber!
  • Reden Sie offen über die Abhängigkeit, die Zigaretten hervorrufen können. Besonders effektiv ist es, wenn ein Betroffener, also ein Raucher, dem Jugendlichen ehrlich erzählt, wie schlimm die Entzugserscheinungen sind und warum er es bisher noch nicht geschafft hat, von dem Glimmstängel los zu kommen. Diese Person sollte dem Jugendlichen allerdings grundsätzlich sympathisch sein, sonst kann die Lektion schnell ins Gegenteil umschlagen!
  • Erklären Sie ihrem Kind, welche gefährlichen und krebserregenden Stoffe in einer Zigarette enthalten sind (Arsen, Teer, Ammoniak, Naphthalin etc.)
Obwohl fast jeder Jugendliche wenigstens einen Rauchversuch startet, hören die meisten bald wieder auf. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben zwei Drittel der jugendlichen Raucher noch vor ihrem 17. Lebensjahr keine Lust mehr auf die Qualmerei. Eine weitere Studie belegt, dass jeder, der bis dahin wieder aufgehört hat auch mit großer Wahrscheinlichkeit für den Rest seines Lebens Nichtraucher bleibt.

Alles eine Frage der Erziehung

Junge„Das Geheimnis des Erfolgs ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen!“ Dieser Ausspruch von Henry Ford I. sollte der Wegweiser in allen Erziehungsfragen sein. Denn gerade Missverständnisse oder das Gefühl unverstanden zu sein, lässt eine unsichtbare Barriere zwischen Eltern und Jugendlichen entstehen, die unüberwindbar werden kann. Dr. med Nikolaus Weissenrieder, Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin und Mitautor des Fachbuchs „Jugendmedizin – Gesundheit und Gesellschaft“ plädiert an alle Eltern, ihre Kinder im ausreichenden Maße beim Schritt in die nächste Lebensphase zu unterstützen. Seine Studien, die er auch in seinem Werk veröffentlicht hat, belegen, dass Eltern und Familienmitglieder – und nicht, wie oft angenommen Freunde – die zentralen Ansprechpartner der Jugendlichen bei persönlichen Problemen sind.

„Die Herausforderungen für Kinder und Eltern sind heute besonders groß, und die Notwendigkeit, Ihnen Unterstützung und Hilfe anzubieten, ist unverkennbar“, so Nikolaus Weissenrieder.
„Wir brauchen Eltern, die für ihre Kinder da sind, die für sie Zeit haben…“ Doch wie soll diese Unterstützung aussehen? Es gibt einige Regeln, die Eltern beim Umgang mit ihren Kindern in dieser nicht immer leichten Phase helfen:

  • Stellen Sie sich dem Kontakt
  • Stellen Sie nachvollziehbare Regeln auf und lassen Sie sich und dem Jugendlichen genügend Freiraum für Spielräume
  • Trauen und vertrauen Sie Ihrem Kind, nur wer gefordert wird, lernt seine eigenen Stärken kennen
  • Wenn Regeln überschritten werden, muss es Konsequenzen geben. Doch die sollten angemessen sein und niemals dazu führen, dass der Jugendliche „sein Gesicht verliert“
  • Beziehen Sie ihr Kind so viel wie möglich mit ein. Erziehung läuft besonders erfolgreich, wenn Sie „nebenbei“ stattfindet
  • Versuchen Sie auf keinen Fall, jugendlicher als ihr Sohn oder ihre Tochter zu sein
  • Auch wenn das neue Outfit zum Haare raufen ist, keinen abfälligen Kommentar, kein Verbot (außer es drohen gesundheitliche Schäden natürlich)
  • Machen Sie sich nicht über Fehler und eine Ungeschicklichkeit des Heranwachsenden lustig. Überlegen Sie lieber gemeinsam, warum es dazu kam und was man zukünftig anders machen kann
  • Stehen Sie zur Verfügung, aber drängen Sie sich nicht auf
  • Nehmen Sie die Gedanken, Sorgen und Probleme ihres Kindes ernst

MädchenDie Pubertät ist, wie oben bereits erwähnt, eine der schwersten Lebensphasen für Eltern und Kinder. Doch gemeinsam und mit Liebe und Verständnis lässt sich auch diese anstrengende und aufwühlende Zeit heil überstehen. Und eine Prise Humor kann in manch haarsträubender Situation Wunder bewirken und selbst größte Hürden überwinden helfen. Eltern sollten sich auf jeden Fall bewusst sein, dass sie in einer Position stehen, die wesentlich sicherer ist als die der Jugendlichen. Sie haben schlichtweg den Kampf ums Erwachsenwerden bereits hinter sich. Und Hand aufs Herz: Wer hat in seiner Jugend keine Dummheiten gemacht, wer hat seine Eltern nicht verflucht und sich geschworen, niemals zu werden wie „die Alten“?

 

Jetzt liegt es an Ihnen, die Verantwortung zu übernehmen und Ihren Kindern den Weg in die Zukunft zu ermöglichen – Ihre Kinder werden es Ihnen später vielfach danken!

Und wenn Ihr Mitgefühl und Verständnis doch einmal auf die Probe gestellt wird, nehmen Sie folgende Prophezeiung als Trost: „So schlimm wie heute war die Jugend noch nie. Beim Anblick dieser jungen Leute ist eins gewiss: Die Menschheit wird zu Grunde gehen!“ Dieser Satz wurde von einem unbekannten Ägypter in Stein gehauen – vor über 4.000 Jahren! Und die Menschheit existiert noch, sogar vielleicht besser als je zuvor!

Hilfreiche Links
Eltern und Kinder können eigentlich nicht genug Hilfe während der Pubertät bekommen. Wer sich näher informieren oder weitere Tipps bekommen will, findet sie unter anderem auf folgenden Links:

www.eltern.de
www.br-online.de
www.stangl.eu

Autorin: Patricia Kurz, Journalistin in München
Herausgeber: Tipps vom Experten – Walter Braun, Kirchenstraße 79,
81675 München, Tel. 089 / 450 79 725, wb@tivex.de
Fotos: www.fotolia.de, Pixabay

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Quiz: Pubertät – der Weg zum eigenen ICH

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Filed Under: Aktuell, Beauty | Mode, Beziehungen | Partnersuche | Familie, Familie, Frauen, Kinder, Psychologie, Sexualität Tagged With: Aggression, Depression, Eltern, Erscheinungsbild, Hirnzellen, Provokation, Pubertät, Rauchen, Selbstwertgefühl, Sexuelle Erfahrungen, Stress

Comments

  1. Jolanda Isis says

    22. Juli 2019 at 14:57

    Unglaublich nützlich danke

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