Der Cannabis-Konsum und -Anbau war lange in der Bundesrepublik umstritten. Nun bringen Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir eine Reform auf den Weg. Noch 2023 soll jeder über 18 Jahre bis 25 Gramm/Monat beziehen und sogar bis zu drei Pflanzen anbauen können. Warum dieser Schritt die stressgeplagte Gesellschaft entschuldigen könnte, zeigt dieser Artikel. Bislang ist der bloße Besitz von Cannabis/Cannabisprodukten (Marihuana/Haschisch) laut Betäubungsmittelgesetz (BtMG) strafbar. Geht es nach Karl Lauterbach und Cem Özdemir, soll es noch 2023 eine weitreichende Reform geben. Sie soll es künftig erlauben, dass Personen über 18 Jahren maximal 25 Gramm/Monat für den Eigenbedarf haben dürfen. Ein weiterer Vorstoß bei der Cannabis-Legalisierung: der Eigenanbau von maximal drei Pflanzen. Jeder kann feminisierte Cannabissamen erwerben, um damit Selbstzüchtung zu betreiben. Im Vergleich zu den männlichen Pflanzen sind die weiblichen Exemplare reicher an Terpenen, Flavonoiden und Cannabinoiden. In der Schmerztherapie wird Cannabis bereits seit Längerem erfolgreich eingesetzt. Bei der Behandlung von Multiple Sklerose und anderen chronischen Schmerzen zeigen sich Positiveffekte. Medizinal-Cannabis wird auch bei Schlaf- und Angststörungen oder ADHS eingesetzt, um beispielsweise für Entspannung zu sorgen. Cannabis zeigt seine Positiveffekte auch bei der Krebstherapie. In Israel wird das Naturprodukt zur Linderung der Therapie-Begleiterscheinungen wie beispielsweise Übelkeit, Schmerzen, Ruhelosigkeit, Depressionen oder Ernährungsstörungen eingesetzt. Die gefühlte Wahrheit bekommt durch verschiedene Stressstudien endlich ein belegbares Gesicht: In Deutschland wächst das Stresslevel. Die TK-Stressstudie 2021 zeigt, dass sich mehr als 26 Prozent aller Befragten regelmäßig privat oder beruflich gestresst fühlen. 2013 waren es nur 20 Prozent. Familienmanagement, Beruf – es ist nicht immer ganz leicht, alles unter einen Hut zu bekommen. Auch der Stress durch die Nutzung sozialer Medien nimmt zu. Experten schlagen auch hier Alarm, denn immer öfter vergleichen wir uns mit anderen, fühlen uns nicht genug und setzen uns selbst unter Druck. Das im Cannabis enthaltene Tetrahydrocannabinol (THC) wirkt sich in kleinen Mengen sedierend auf den Körper aus. Oft setzt der sprichwörtliche Entspannungseffekt ein, der die Zeit scheinbar verlangsamt und für ein Gefühl der Leichtigkeit sorgt. Doch bei Kindern und Jugendlichen kann der Cannabis-Konsum zu Schädigungen der Gehirnzellen führen. Deshalb wollen Gesundheitsminister und Landwirtschaftsminister den Konsum und Anbau erst ab 18 Jahren erlauben. Verschiedene Umfragen zeigen, dass sich die Mehrheit der Deutschen für eine Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken ausspricht. Über 50 Prozent begrüßen die Pläne von Lauterbach und Özdemir, vor allem unter den jüngeren Erwachsenen. Doch das Gros hat noch nie selbst Cannabis konsumiert und könnte es sich auch nicht vorstellen (mehr als 30 Prozent). Auch die ehemalige Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CDU/CSU) sprach sich für die Legalisierung aus, zumindest in geringen Mengen. Unterstützung erhält die Politikerin auch von ihren Kollegen und Kolleginnen aus Grüne, FDP und Linke. Abgeordnete Lauterbachs Partei, der SPD, zeigen sich hingegen noch vorsichtig. Die Mehrheit der CDU/CSU lehnt den Vorstoß des Bundesgesundheitsministers ab. Wann die Cannabis-Legalisierung deutschlandweit endlich umgesetzt wird und welche Richtlinien gelten, wird zur Zeit (Artikelerstellung 22. Mai 2023) noch erarbeitet. Redaktion: Walter Braun Impressum Herausgeber: tipps-vom-experten Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Der vorliegende Tipp ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Redaktion noch Herausgeber können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den hier gemachten praktischen Anleitungen resultieren, eine Haftung übernehmen Weitere interessante Infos finden Sie hier: Was sind Rauschmittel und welche Wirkung haben sie auf den Menschen? 5 Faktoren, die zu plötzlichen Erektionsproblemen führen können Der Einfluss von Technologie auf Privatpraxen in Großstädten Beziehungsboost – Zwei einfache Tipps um Ihr Sexleben zu verbessern Auf dem Weg in den Untergang – wenn Kinder drogensüchtig werden Schicksal: Wenn das Leben sich in Sekunden dramatisch verändert
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