Viele Anleger planen zwar Investments am Aktienmarkt, fürchten aber gerade in unsicheren Zeiten das Risiko des Totalverlustes oder zumindest einen starken Kursverfall. Das gilt natürlich vorrangig für alle Aktien, die hoch spekulativ sind. Auch viele Währungen und Rohstoffe sind kaum noch einzuschätzen bezüglich des Kursverlaufes. Blue Chips sind da immer noch der sicherere Hafen.
Blue Chips – was ist das genau?
Es handelt sich bei Blue Chip Aktien um Aktien von Unternehmen, die zu den großen Playern weltweit gehören und meist eine lange und sichere Unternehmensgeschichte haben. Diese Unternehmen werden keine hohen spekulativen Gewinne ermöglichen, aber auch kaum in der Insolvenz und im Totalverlust enden. Die Dividenden sind oft sehr regelmäßig und kalkulierbar. Neben einer langen Firmengeschichte sind auch die Produkte der Firmen oft Marktführer auf ihrem Gebiet. Oft sind die Firmen, deren Aktien als Blue Chips eingestuft werden, auch international operierende Konzerne mit weltweiten Niederlassungen. Die Erträge und Dividenden sind nicht spektakulär, aber fallen nachhaltig an.
Wer investiert in Blue Chips Aktien?
Während Daytrader und spekulative Anleger eher nicht in Blue Chips investieren, sondern riskante, aber renditeträchtige Aktien und Indizes bevorzugen, gelten Unternehmen der Einstufung als Blue Chips als konservative Anlagen auf dem Börsensektor. Hier werden vor allem langfristig orientierte Anleger investieren, die auf längere Sicht stabile und evtl. wachsende Kurse und vor allem einen Erhalt des Kapitals bei einer attraktiven regelmäßigen Dividendenrendite planen. Anleger, die mit Kryptowährungen Geld verdienen wollen, sollten auf jeden Fall andere Formen der Investitionen am Aktienmarkt als Bluechips auswählen.
Wer vergibt das Testat Blue Chip Aktie?
Blue Chip ist kein geschützter Begriff. Vielmehr treffen Investoren wie Fonds oder Wirtschaftsberatungs- und Ratingagenturen diese bekannte Feststellung, dass Aktien eines Unternehmens als Blue Chip Aktien zu bezeichnen sind. Einige wichtige Kriterien sind, dass die Unternehmen oder ihre Produkte einer großen Öffentlichkeit bekannt und auf dem Markt seit langem sehr gefragt sind. Dadurch wird das Kriterium der Sicherheit erfüllt, weil diese Unternehmen auch in wirtschaftlichen Abschwungzeiten nicht von Konkurs bedroht sind.
Blue Chips als Stützen der Aktien Indizes
Die großen Aktienindizes wie Dax oder Dow Jones werden wesentlich auch durch Blue Chip Aktien gestützt. Durch die Stabilität dieser Aktien fallen auch in Krisenzeiten die Schwankungen der großen Indizes nicht so gravierend aus. Gerade große institutionelle Anleger schätzen die Investition in Blue Chips, weil diese Investments bei Anlegern wie großen Fonds dafür garantieren, dass grundsätzlich ein Schutz vor großen Verlusten besteht. Denn diese Unternehmen erholen sich auch nach Krisen meist sehr schnell wieder, weil die Grundsubstanz der Unternehmen gesund ist und das Produkt auch in der Zukunft weiter gefragt sein wird.
Fazit: Blue Chips sind für konservative Anleger mit langem Atem
Aktienanlagen im Rahmen von Blue Chips sind immer als langfristige Anlagen zu verstehen. Man sollte sich bei einer solchen Anlage stets fragen, ob man sich mit dem Unternehmen, in das man investieren möchte auch wirklich identifizieren kann. Das heißt, ob man gerne ein solches Unternehmen als sein Eigen betrachten würde und für die Produkte und Werte dieses Unternehmens auch persönlich steht.
Für spekulative Anleger gibt es immer Aktien, die mehr Wachstum und höhere Renditen bringen, die aber auch öfter wieder Verluste machen und verschwinden. Allerdings sind auch Blue Chip Unternehmen nicht unverwundbar. Es gibt Firmen, die sogar vom Markt verschwinden nach einer jahrzehntelangen erfolgreichen Firmengeschichte. Das kann oft an verändertem Verbraucherverhalten liegen oder an technischen Revolutionen, die von den Unternehmen nicht mitgemacht wurden.
Redaktion: Walter Braun
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