Über 30 Mio. Deutsche leiden an Sodbrennen (15 effektive Hausmittel gegen Sodbrennen finden Sie hier: 15 effektive Hausmittel gegen Sodbrennen) und saurem Aufstoßen, über 12 Mio. haben das Reizdarm-Syndrom (RDS). Ein kranker Darm kann die Ursache für viele Erkrankungen sein. Migräne, Allergien, Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma, chronische Schmerzleiden bis hin zu Rheuma, Depressionen und Angstzustände, chronische Darmerkrankungen, Immunsystemerkrankungen, Herz und Blutgefäßerkrankungen, chronische Müdigkeit und Konzentrationsmangel sind Erkrankungen, welche ca. 80 % unserer Bevölkerung betreffen und weit häufiger mit einen kranken Darm zusammenhängen, als man bisher gedacht hat. Selbst ADS (Aufmerksamkeits Defizit- Syndrom) scheint von einem kranken Darm, mit verursacht zu werden.
Diese Information soll Ihnen helfen, Ursachen und Zusammenhänge dieser Erkrankungen zu verstehen. Wir wollen erreichen, dass der Mensch aufgeklärt ist und kritischer mit Nahrungsmitteln umgeht. Das meiste was uns vorgesetzt wird, ist chemisch oder auf eine andere Weise behandelt worden. Zum Beispiel: Wussten Sie, dass fast alle sogenannten natürlichen Aromastoffe durch Schimmelpilze produziert werden ?
Die meisten Lebensmittelzusätze werden gar nicht oder nur in harmloser Darstellung deklariert. Das Verbrauchervertrauen wird hier rücksichtslos ausgenutzt. Falsche Ernährung, Medikamente und vor allem bestimmte Nahrungsmittelzusätze von denen es reichlich gibt, haben einen stark schädigenden Einfluss auf unseren Körper. Einige dieser Stoffe werden wir in einem Extrakapitel behandeln und ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.
Wir alle könnten wesentlich gesünder sein und älter werden wenn, wir ein wenig mehr auf einen gesunden Darm achten würden. Der Darm ist die Wurzel unseres Körpers, wie bei einem Baum, der ein gesundes Wurzelwerk benötigt um gesund zu wachsen.
Inhalt:
- Der Darm ist schuld
- Ein Teufelskreislauf entsteht
- Leaky-Gut-Syndrom
- Entzündungsstoffwechsel
- Beispiele für Erkrankungen, die infolge einer Dysbiose entstehen
- Darmgesunde Ernährung
- Pilze im Darm
- Warum Probiotika?
- Probiotika: Kleine Helfer machen uns wieder gesund!
- Warum Effektive Mikroorganismen?
Der Darm ist schuld
Eine gesunde Darmflora besteht aus 400 verschiedenen Bakterienstämmen. Diese Bakterien leben mit uns in einer Symbiose und bilden das Immunsystem der Darmschleimhaut-Oberfläche.
Der Darm eines Babys ist steril. Erst während der Geburt und durch das Stillen beginnt die Besiedlung des Darms mit Bakterien. Diese Bakterien besiedeln den Darm wie einen Rasenteppich. Wir besitzen 10x mehr Darmbakterien als eigene Körperzellen.
Ein Teufelskreislauf entsteht
Das gesunde Milieu der Darmflora verändert sich im Laufe des Lebens durch Fehlernährung, Antibiotika, Konservierungsstoffe und andere Lebensmittelzusätze so, dass es zu einem Ungleichgewicht zwischen den gesunden und krankmachenden Darmbakterien kommt. Die krankmachenden Bakterien können sich in dem gestörten Darmmilieu übermäßig vermehren, indem sie unverdaute Nahrung durch Gärung verwerten und saure Giftstoffe produzieren.
Bei diesen Giftstoffen handelt es sich um giftige Abbauprodukte der Bakterien, die dann über die Darmschleimhaut ins Blut gelangen. Durch eine über Wochen und Monate bestehende Dysbiose (krankmachende Darmflora), kommt es zur Veränderung der Darmschleimhaut und der Darmwände. Dies führt zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand (durch eine einfache Stuhluntersuchung erkennbar).
Das ist die eigentliche Ursache der chronischen Übersäuerung – sprich Vergiftung des gesamten Stoffwechsels. Auf diese Weise entstehen chronische Entzündungsprozesse im Körper.
Die Darmschleimhaut kann mit einem Maschennetz verglichen werden, welches so dicht ist, dass (große) Giftstoffmoleküle es nicht durchdringen können. Bei einer Dysbiose (krankmachende Darmflora) zieht sich die Darmschleimhaut jedoch zurück, wodurch die Maschen infolge der ständigen Schleimhautbelastung immer größer werden, so dass Giftstoffmoleküle in zunehmendem Maße die Darmwand durchdringen können (vergleichbar mit einem Maschendrahtzaun).
Bedingt dadurch wird auch das Immunsystem zunehmend geschädigt. Denn etwa 80 % unseres Immunsystems stehen in direktem Zusammenhang mit dem Darm. Beispielsweise ist jede 10. Zelle im Darm eine sog. lymphatische Immunzelle. Diese Immunzellen werden bei einer bestehenden Dysbiose zerstört, d.h. funktionsuntüchtig; es entsteht eine latente Immunschwäche. Die Darmschleimhaut kann sich nicht mehr ausreichend gegen Krankheitserreger, Parasiten und Pilzbefall wehren. Zudem können wichtige Immunzellen für den Körper nicht mehr in ausreichenden Mengen produziert werden.
Leaky-Gut-Syndrom
In der Medizin werden diese Veränderungen der Darmschleimhaut als „Leaky-Gut-Syndrom“ bezeichnet (der leckende Darm). Nicht nur die krankhaften Darmbakterien oder Pilze bilden Verdauungsgifte. Auch von gesunden Bakterien werden bestimmte Verdauungsgifte produziert, welche von einer gesunden Schleimhaut zurückgehalten werden und nicht in den Körper gelangen können.
Beim „Leaky-Gut-Syndrom“ ist die Schleimhaut so gestört, dass auch normale Verdauungsgifte in denKörper gelangen. Durch eine einfache Stuhluntersuchung lässt sich die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut genau bestimmen. Hier wird das Alpha 1 Antitrypsin bestimmt.
Erhöhte Werte zeigen dann eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut an. Die Regeneration, d.h. die Wiederherstellung der Schleimhautfunktion, dauert bis zu 1 1/2 Jahre. In dieser Zeit ist es wichtig den Darm bzw. die Darmschleimhaut mit den richtigen, gesunden Bakterien durchgehend zu therapieren.
Ziel ist es, die erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut wieder zurückzubilden und eine intakte Darmflora aufzubauen. Eine gesunde Darmschleimhaut nimmt keine Allergene auf, da diese durch das in der Schleimhaut befindliche Immunsystem sofort zerstört werden.
Beim „Leaky-Gut-Syndrom“ können Allergene ungehindert die Darmwand durchdringen und so eine generalisierte Allergie oder eine Nahrungsmittelallergie auslösen. Um zu verhindern, dass Allergene auf diese Weise in den Körper gelangen, muss sich die Schleimhaut wieder regenerieren und schließen. Dazu ist es notwendig, probiotische, effektive Mikroorganismen über einen längeren Zeitraum anzuwenden, da diese speziellen Mikroorganismen die Darmschleimhaut ernähren, reinigen und die Schleimhautfunktion wieder herstellen können.
Entzündungsstoffwechsel
Gelangen große Mengen an sauren Giften durch das „Leaky-Gut-Syndrom“ in den Körper, ist er gezwungen den größten Teil dieser Gifte im Gewebe abzulagern. Dies trifft umso mehr zu, je intensiver die Darmschleimhautfunktionen gestört sind. Giftdepots sind z.B. die Muskulatur, das Bindegewebe und die Fettzellen. Der Körper versucht zunächst die Gifte aus dem Stoffwechsel zu schleusen, indem er sie in den Depots ablagert. Wenn eine bestimmte Konzentration an Giften erreicht ist, reagiert der Körper hierauf mit einer Entzündung. Nur über diese Entzündungsprozesse ist der Körper in der Lage einen Teil der Gifte wieder abzubauen. Wenn wir an einer Grippe oder einem bakteriellen Infekt erkranken, dann werden wir weniger durch die Erreger selber krank, sondern hauptsächlich durch die Gifte, die sie produzieren. Diese kann der Körper nur über den Entzündungsstoffwechsel abbauen. Je nachdem wo sich die Gifte im Körper ablagern, können hierdurch die verschiedensten Krankheitsbilder entstehen.
Beispiele für Erkrankungen, die infolge einer Dysbiose entstehen:
Migräne
Bei der Migräne handelt es sich auch um eine Säureerkrankung mit entzündlichem Charakter. Diese Säuren lagern sich bei einem Migränepatient in der Muskulatur im Bereich der Halswirbelsäule ab. Dort führt der Entzündungsprozess zu einem Entzündungsödem. Diese Mechanismen betreffen die Nervenbahnen, die für den migränetypischen Schmerz verantwortlich sind. Die betroffenen Nervenbahnen treten als Spinalnerven aus dem Rückenmark der Halswirbelsäule aus und laufen über den Kopf nach vorn bis zu den Augen und zum Gesicht
Allergien, Neurodermitis, Asthma und Heuschnupfen
Der Stoffwechsel versucht einen Teil der Gifte über die Haut oder Schleimhaut auszuscheiden. Diese Säuren reizen nun die in der Haut oder Schleimhaut befindlichen Immunzellen, so dass diese beginnen mit Entzündungen gegen die Gifte zu reagieren. Dies lässt sich auch durch eine Blutuntersuchung bestätigen. Es kommt zum Anstieg bestimmter lmmunparameter. Durch die ständige entzündliche Reaktion des Immunsystems auf diese Gifte, kommt es im Laufe der Zeit zu einer überschießenden Immunreaktion (= Allergie). Hat die Schleimhaut nun mit eiweißhaltigen Stoffen Kontakt, wie z.B. Pollen und Gräser, oder eiweißhaltigen Nahrungsmitteln, so beginnt das Immunsystem häufig auch auf diese mit einer allergischen Reaktion zu antworten. Haben die Immunzellen nun einmal allergisch reagiert, so haben sie die Information des Allergens gespeichert und reagieren sofort bei jedem erneuten Kontakt.
Chronische Schmerzleiden bis hin zum Rheuma
Auch hier versucht der Körper die Gifte aus dem Stoffwechsel auszulagern.
Die Gifte werden in ein Depot abgelagert bis „das Fass zum überlaufen voll ist“;
hierauf kann der Körper nur noch mit einer Entzündung reagieren.
Häufig lagern sich die Säuren in der Muskulaturen der Schultern, des Nackens oder des Lendenbereichs ab. Oder der Körper schiebt diese Gifte über die Gelenkschleimhaut in das Gelenk ab, wo dann ein zerstörerischer Entzündungsprozess abläuft. Menschen die immer wieder unter Schmerzen leiden, wie z.B. Rückenschmerzen, sind meist chronisch übersäuert.
Depressionen und Angstzustände
Oft konnten wir in der Praxis beobachten, wie die Säureproduktion durch eine gezielte Darmtherapie nachließ und gleichzeitig die Depressionen und Angstzustände verschwanden. Durch die Säurebelastung kommt es häufig zu einer Fehlregulation im Hormonhaushalt, was zu Veränderungen der Psyche führt.
Die häufigste Veränderung ist eine allgemeine Antriebslosigkeit. Menschen mit Angst und Depressionen werden von uns durch eine Milieuumstellung und Ernährungstherapie begleitend behandelt, so dass keine Säurebelastung mehr vorhanden ist. Auf diese Weise ist bei der Behandlung der Psyche mit großem Erfolg zu rechnen. Selbst ADS (Aufmerksamkeit-Defizit-Syndrom) scheint von einem kranken Darm mit verursacht zu werden.
Nehmen wir das Beispiel Alkohol: Durch Alkohol können wir uns in einen anderen Bewusstseinszustand versetzen, ebenso durch andere Gifte und Drogen, die eine psychische Veränderung hervorrufen. Genauso kann eine Übersäuerung die Psyche verändern.
Darmerkrankungen
Blähbauch, chronische Verstopfung, Durchfall, Darmentzündungen wie Morbus Chron bis hin zu Colitis ulcerosa können durch die fehlbesiedelte Darmflora entstehen und unterhalten werden.
Immunsystemerkrankungen
Immunschwäche (besonders Infektanfälligkeit bei Kindern) oder auch Autoimmunerkrankungen können durch eine falsche Darmflora entstehen. 80% des menschlichen Immunsystems sind in der Darmaußenwand lokalisiert. Folglich wird das Immunsystem einschließlich der Lymphe massiv durch die Darmgifte gestört.
Herz- und Blutgefäßerkrankungen
In der Medizin wird heute diskutiert, dass für eine Arterienverkalkung mit der Folge Herzinfarkt oder Schlaganfall – bestimmte krankmachende Bakterien verantwortlich sind. Durch die Bakteriengifte wird die Innenhaut der Blutgefäße geschädigt, so dass sich ein entzündlicher Prozess bildet. Im Verlauf dieses Prozesses werden die glatten Gefäßwände zerstört. Daran anschließend lagern sich Fett und Kalk ab, wodurch die Blutgefäße verstopfen. Außerdem verlieren die roten Blutkörperchen ihre Elastizität. Diese passen dann nicht mehr durch die haarfeinen Blutbahnen. Es kommt zur Bildung kleinster Blutgerinnsel. In amerikanischen Studien wurden Herzinfarktpatienten mit säureabbauenden Präparaten und schützenden Vitaminkombinationen behandelt. Die Studie hat ganz klar belegt, dass sich das Fortschreiten der Adernverkalkung hierdurch deutlich verlangsamt hat oder gar zum Stillstand gekommen ist.
Chronische Müdigkeit und Konzentrationsmangel
Leicht nachvollziehbar und logisch ist der Rückschluss, dass der Körper nicht mehr leistungsfähig ist, wenn er sich permanent mit vielen Giften auseinander setzen muss und sich in einem dauerhaften Entzündungsstadium befindet. Damit der Therapeut auf Störungen reagieren kann, muss er wissen, wie es im Darm aussieht. Einen solchen Blick in den Darm ermöglicht die Untersuchung des Stuhles, da dieser die Verhältnisse im Dickdarm wiederspiegelt. Dabei steht eine ganze Palette von Untersuchungsparametern zur Verfügung. Die reicht von der mikrobiologischen Untersuchung auf Bakterien und Pilze bis hin zu sogenannten Entzündungsmarkern.
Darmgesunde Ernährung
Eine vernünftige Ernährungsumstellung ist unabdingbar um den Darm wieder in Ordnung zu bringen. In erster Linie kommt es darauf an, gärungsfreie Lebensmittel zu essen, also Nahrungsmittel die im Darm nicht zu Gärungsprozessen und Blähungen führen. Gärung erzeugt Zellschädigung, denn durch Gärungsprozesse kommt es unter anderem auch zur Produktion von Fuselalkoholen, welche einen stark leberschädigenden Einfluss haben. Es gibt sehr viele allgemeine Ernährungsrichtlinien. Die einen meinen Vollkornernährung sei richtig, die anderen essen rein vegetarisch oder sonstige Ernährungsvariationen die häufig kritik- und ahnungslos praktiziert werden. Diese Ernährungslehren gelten in der Regel für gesunde Menschen und sind nicht uneingeschränkt auch gut bei einem kranken Darm, unter dem laut Statistik wohl bereits 80 % der Bevölkerung leiden.
Pilze im Darm
Pilze finden sich immer dann im Darm wenn, die Abwehr zusammen-bricht.Dieses
passiert sehr häufig nach einer Antibiotikatherapie, aber auch durch alle anderen
negativen Einflüsse auf den Darm. Häufig hören wir die Aussage: Pilze hat doch jeder.
Ja leider ist es so, dass fast jeder durch falsche Lebensweise und die ständige Fehlernährung Pilze im Darm hat.Den Aromen und Konservierungsstoffen ist es zu verdanken, das wir kein gesundes Immunsystem besitzen. Pilze können nur dort entstehen, wo die Abwehr nicht funktioniert.
Pilze sind ggf. nur dann zu tolerieren, wenn keinerlei sonstige Beschwerden bestehen die mit einer Pilzinfektion in Verbindung gebracht werden können und auch bei der Stuhluntersuchung alle Darmschleimhautwerte im Normbereich liegen. Pilze gehören einfach nicht in den Darm, denn sie sind in der Lage, unsere Abwehrzellen völlig außer Kraft zu setzen.Neuste Untersuchungen bestätigen, das sogenannte Escapeverhalten (sich verstecken) der krankmachenden Pilze ( vornehmlich der Pilz: Candida albicans). Der Pilz ist in der Lage, in eine Immunzelle des Darms einzudringen, die Abwehrfunktion der Immunzelle zu zerstören und sich in der Immunzelle zu vermehren.
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem Escapeverhalten der Pilze und der Erhöhung des Alpha 1 Antitrypsinwerts (dieser Wert zeigt die Durchlässigkeit der Darmwand an) besteht. Diese Erkenntnis hat mich schockiert. Pilze sind also in der Lage, das Immunsystem einfach auszuschalten.
Es ist gar nicht maßgeblich, wie viel Pilze bei einer Stuhluntersuchung gefunden wurden. Wenn Krankheitssymptome bestehen, oder die Entzündungswerte der Darmschleimhaut sich bei einer Stuhluntersuchung erhöht darstellen, muss die Pilzinfektion immer behandelt werden. Pilze im Stuhl nachzuweisen ist gar nicht so einfach: Pilze werden im Labor auf besonderen Nährböden angezüchtet. So lässt sich dann feststellen, wie viele Pilze sich in etwa im Darm aufhalten und um welche Art von Pilzen es sich handelt.
Die Frage ist jedoch, wie viele Pilze überleben den Weg ins Labor und sind dann noch anzüchtbar. Statistisch kommen von 10 eingeschickten Stuhlproben die mit Pilzen belastet sind, etwa 3 bis 4 mit einem negativen Ergebnis zurück. In diesen 3 bis 4 Stuhlproben waren somit keine Pilze mehr nachweisbar. Pilze im Stuhl zu diagnostizieren ist also nicht so einfach. Wenn Symptome bestehen, welche einen deutlichen Verdacht auf Pilze ergeben, aber in der Stuhlprobe keine Pilze gefunden wurden, bedeutet das nicht, dass nicht doch Pilze im Darm ihr Unwesen treiben. Pilze gehören nicht in den Darm. Wenn aber Pilze im Darm normal wären, warum finden wir bei diesen Patienten immer wieder erhöhte Entzündungsmarker bei den Stuhluntersuchungen? Und warum sind diese Patienten nicht gesund? Fragen Sie mal kritisch, welche Vorteile sollte ein Pilz im Darm für uns haben? Keine!!!
Warum Probiotika?
Probiotika sind Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel, die lebensfähige Bakterien zum Aufbau der Darmflora enthalten. Probiotika haben dort ihren berechtigten Einsatz, wo eine Milieuumstellung der Darmflora erreicht werden soll. Im Hinblick auf unsere heutige Lebensweise und unser Ernährungsverhalten können wir davon ausgehen, dass kaum ein Mensch eine gesunde Darmflora besitzt. Beispielsweise haben die meisten von uns im Laufe ihres Lebens schon einmal Antibiotika eingenommen. Diese Medikamente sind zwar sehr wichtig und retten Leben, jedoch zerstören sie auch unsere gesunde Darmflora. Das hat zur Folge, dass sich die Darmflora nach einer Antibiotikatherapie nicht wieder oder nur unzureichend gesund aufbauen kann. Es kommt zu einer Verschiebung der natürlichen Keimzahlen im Darm. Fäulnisbakterien und oftmals Pilze vermehren sich übermäßig im Darm. Die Stoffwechselprodukte dieser schadhaften Keime verursachen wiederum eine Vergiftung mit Säuren. Auch Konservierungsstoffe oder andere Nahrungsmittelzusätze stören den natürlichen Aufbau der gesunden Darmflora. Die Tür für Fremdkeime ist geöffnet; sie breiten sich übermäßig im Darm aus. Es kommt zu einer krankhaften Milieuverschiebung und Übersäuerung.
Probiotika: Kleine Helfer machen uns wieder gesund !
Probiotika mit effektiven Mikroorganismen können die Darmflora durch ihren Gehalt an lebensfähigen speziellen Milchsäurebakterien wieder ins richtige Milieu bringen und auf natürliche Weise Fäulnisbakterien, Pilze, Gärungsbakterien und Krankheitserreger verdrängen. Dort wo keine schadhaften Bakterien sind, werden auch keine Gifte produziert.
Wie lange sollte man ein Probiotikum einnehmen?
In den meisten Fällen ist es angebracht ein Probiotikum sein Leben lang einzunehmen. Denn aufgrund der heutigen Lebensweise (z.B. viel Stress, Lärm, ungesunde Ernährung, giftverseuchte Lebensmittel etc.) und zunehmender Umweltbelastung, ist die Darmflora permanent gefährdet, wieder ins ungesunde Milieu zu entgleisen. Lässt der Gehalt an gesunden Bakterien im Darm nach, gewinnen die schlechten Keime wieder die Oberhand. Die Empfehlung einer täglichen, lebenslangen Zufuhr an gesunden Darmkeimen, resultiert aus meinen langjährigen Beobachtungen.
Auch andere Völker, wie z.B. die Kaukasen, trinken täglich ein milchsaures Kefir-Produkt (milchsauer bitte nicht verwechseln mit Milch). Diesem Volk wird eine starke Gesundheit und ein hohes Alter nachgesagt. Dies ist auf die Milchsäurebakterien zurückzuführen. Bei Laborversuchen (der Herstellerfirma von effektiven Probiotika) wurden Fischabfälle auf ihre Keimzahl hin untersucht.
In diesen Abfällen wurden erwartungsgemäß allerlei Erreger gefunden:
Von Salmonellen über Kolibakterien bis hin zu Pilzen. Diese Fischabfälle wurden dann zu einem Brei püriert, mit den effektiven Mikroorganismen versetzt und 24 Stunden lang bei 37°Celsius im Brutschrank gelagert. Dann ist das eingetroffen, was man kaum glaubt: Nach 24 Stunden haben es die effektiven Mikroorganismen geschafft, die meisten Erreger zu vernichten und die anderen unter die Nachweisbarkeitsgrenze zu drücken. Dieser Fischbrei stank auch nicht mehr und blieb solange stabil, bis die gesunden Bakterien ihre Nahrung und Energie aufgebraucht hatten. Dann, nach einigen Tagen, begann sich die gesunde Keimzahl zu reduzieren und die Zahl einiger schlechter Keime wieder zu steigen. Das zeigt uns: Wir sollten Lactobakterien ständig zum Schutz unseres gesunden Darmmilieus einnehmen. Auch unter „normalen“ Bedingungen brauchen wir probiotische Unterstützung. Meine Patienten werden von mir angehalten, probiotische Nahrungsergänzungsprodukte zum Schutz des Darms möglichst immer anzuwenden, da wir durch unsere heutige Ernährung kaum noch gesunde Mikroorganismen zu uns nehmen.
Ein Hinweis zu den probiotischen Joghurt- oder Milchprodukten, die derzeit im Trend sind und stark beworben werden: Diese Produkte werden fast alle nur mit einer verhältnismäßig kleinen Anzahl an probiotischen Keimen angereichert. Sie werden nicht aus probiotischen Keimen hergestellt! Daher sehen wir diese Produkte als wertlos an, zumal die dort enthaltenen Keime nicht mehr stoffwechselaktiv sind.
Warum Effektive Mikroorganismen?
Effektive Mikroorganismen sind lebende Bakterien, die normalerweise in vielen gesunden und natürlichen Lebensmitteln enthalten sein sollten. Unsere Nahrung ist jedoch heute weitestgehend steril oder mit Konservierungsstoffen versetzt, welche ein Lebensmittel übermäßig lange haltbar macht und durch die konservierende Wirkung das Wachstum der Bakterien hemmt. Effektive Mikroorganismen beeinflussen nach dem Verzehr das Gleichgewicht in unserer Darmflora positiv. Effektive Mikroorganismen sind als Nahrungsmittel dort sinnvoll, wo es gilt, einem erhöhten Bedarf zu entsprechen, der durch normale Lebensmittel nicht gedeckt wird.
Eine gleichgewichtige natürliche Darmflora ist für eine gesunde Verdauung wichtig. Eine gesunde Verdauung verbessert die Bioverfügbarkeit vieler wichtiger Vitalstoffe, die wir mit der Nahrung aufnehmen, z. B. bestimmte Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen, Zink sowie Kupfer und Vitamine, die teilweise in der Darmflora selbst gebildet werden.
Eine ausgewogene Darmflora für unser Abwehrsystem von großer Bedeutung. Täglich haben wir es mit unerwünschten Stoffen zu tun, die unseren Körper gelangen, entweder durch die Atemluft oder durch die Nahrung. Die körpereigenen Abwehrkräfte nehmen sich dieser Stoffe an. Viele dieser Stoffe werden im Darm neutralisiert und hier sind es vor allem die Milchsäurebakterien, die als Bestandteil der Darmflora die Abwehrkräfte stärken.
Eine gesunde Darmflora verhindert, dass sich Krankheitserreger im Darm ausbreiten. Eine gesunde Darmflora ist auch wichtig für die Funktionen der Darmschleimhaut, die verhindert, dass Verdauungsgifte und allergen wirkende Stoffe vom Darm in den Körper wandern und dort den Zellstoffwechsel beeinflussen.
Autor: Frank Wedlich
Weitere Texte zum Thema finden Sie hier:
Schreibe einen Kommentar