Zehnjährige gehen heute ebenso online, wie sie chatten, googeln und mailen. Im Internet versenden sie E-Cards, suchen nach Informationen für die Hausaufgaben, treiben sich auf Spieleseiten herum oder hören die Hits ihrer Lieblingsbands. Eine aktuelle KIM-Studie zum Medienumgang von Kindern in der Bundesrepublik besagt, dass 59 Prozent aller sechs- bis zehnjährigen Kinder online sind. Zwei Drittel von ihnen sind mindestens einmal in der Woche im Internet unterwegs und ganze 17 Prozent sogar fast jeden Tag.
Inhalt
- Verunsicherte Eltern: Kinder im Internet
- Eltern sollten nach sinnvollen Angeboten im Internet suchen
- So funktioniert’s: kindgerechtes Surfen im Internet
- Schutzsoftware für Kinder
- Verbieten ist verboten
- Aufstellen von „Internetsurfregeln“
- Mehr Infos zum Thema
Verunsicherte Eltern: Kinder im Internet
Allerdings hat sich analog zum Zugang der Kinder zum Internet in deutschen Familien auch Unsicherheit verbreitet. Viele Eltern fragen sich, ab welchem Alter Kinder im Internet surfen dürfen und vor allem wie lange und wie oft. Zudem beschäftigen sich Eltern mit Fragen wie: Muss ich ständig dabei sein, wenn mein Kind im Internet surft? Was sollte ich ihm erklären und was lernt es allein? Und was kann meinem Kind passieren, wenn ich das Surfverhalten nicht rund um die Uhr überwache? Sicher ist: Es herrscht Uneinigkeit darüber, wie streng das Online-Verhalten von Kindern kontrolliert werden sollte. Denn für Eltern handelt es sich beim Internet um Erziehungsneuland und dementsprechend schwingt häufig eine unterschwellige Angst mit: Der neugierige Nachwuchs könnte z. B. Webseiten mit verbotenen oder sexuellen Inhalten besuchen, kostenpflichtigen Internetangeboten unwissentlich zustimmen oder in dubiosen Chatrooms belästigt werden.
Eltern sollten nach sinnvollen Angeboten im Internet suchen
Medienpädagogen sind sich einig: Natürlich birgt das Internet Risiken für Kinder. So gibt es zahlreiche Seiten, die für Kinder nicht nur ungeeignet, sondern geradezu gefährlich sind. Daneben sind im Internet jedoch auch viele Seiten zu finden, die gute, kindgerechte Inhalte bereitstellen, auf denen Kinder eine Menge lernen oder einfach spielen und Spaß haben können. Somit verhält es sich im Internet ebenso wie in der realen Welt, denn auch in ihr gibt es für Kinder spannende Abenteuer zu erleben, fantastische neue Dinge zu erlernen, aber eben auch Klippen, die es zu umschiffen gilt.
So funktioniert’s: kindgerechtes Surfen im Internet
Problematisch wird das Surfen im Internet meist, wenn die Kinder ausschließlich auf Seiten für Erwachsene unterwegs sind, weil sie kindgerechte Angebote überhaupt nicht kennen. So ist es kaum auszuschließen, dass Kinder auf Seiten für Erwachsene unvermittelt und ungewollt mit Inhalten konfrontiert werden, die sie verängstigen können – von Sexszenen über schockierende Bilder von Unfallopfern bis hin zu rassistischen Parolen und Gewaltvideos. Um Kinder vor derartigen Inhalten zu schützen, kann eine Filtersoftware verwendet werden.
Schutzsoftware für Kinder
Wer Kinder hat, die regelmäßig online gehen, sollte zum Schutz eine Filtersoftware installieren. Diese hilft dabei, die Inhalte, die Kinder beim Surfen sehen können, zu beschränken und zu ordnen.
Beispielsweise beinhalten viele Antivirenprogramme auch eine Kinderschutzfunktion. Mit ihr können
Eltern einstellen, was ihre Kinder auf dem PC nutzen können und was nicht. Besonders nützlich sind hierbei Internetfilter: Sie dienen sozusagen als digitale Türsteher, die den Kindern lediglich den Zugriff auf jugendfreie Internetseiten gewähren. Bis dato können die meisten Filter jedoch keinen umfassenden Schutz bieten, dies zumindest belegen Tests. So kann es passieren, dass manchmal eine „schlechte“ Seite durch den Filter rutscht und harmlose und kindgerechte Inhalte dagegen gesperrt werden. Entsprechend sollten sich Eltern nicht allein auf eine Schutzoftware verlassen, sondern diese vielmehr als einen zusätzlichen Aufpasser ansehen. Derzeit gibt es auf dem Markt zahlreiche Software-Produkte zum Schutz von Kindern vor Internetinhalten. Diese werden meist von Providern und Softwareherstellern – teils kostenpflichtig, teils aber auch als kostenlose Freeware – angeboten. Für alle, die hierzu mehr Informationen suchen, bietet sich im Internet einen direkten Vergleich spezieller Kinderschutzsoftwares an.
Verbieten ist verboten
Kindern die Nutzung des Internets wegen der angesprochenen Gefahren ganz zu verbieten, wäre jedoch nicht nur unzeitgemäß, sondern auch kontraproduktiv, denn das Internet wird sie ihr ganzes Leben lang begleiten – sei es privat oder beruflich. Da Internet-Verbote weder als erzieherische Maßnahmen noch zum Schutz der Kinder sinnvoll sind, sollten Eltern versuchen, ihren Kindern so früh wie möglich beizubringen, dass auch im Internet zwischen Gut und Böse differenziert werden kann und muss.
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