
Seit der Gasmarktliberalisierung der EU 1998, die in Deutschland erst 2006 allmählich ankam, schwanken die Gaspreise teils erheblich. Theoretisch konnten die Verbraucher ihren Gasversorger frei wählen. Allerdings war die Anzahl der Anbieter beschränkt. Die Großen Vier RWE, E-ON, Vattenfall und Ruhrgas teilten den Markt untereinander auf und schürten die Preise, sodass der Gaspreis im Jahr 2008 auf Rekordniveau war. Im Jahr 2010 fiel dann die Ölpreiskopplung weg, die es offiziell nie gab, aber in der Branche umgesetzt wurde. Dies wirkte sich positiv auf den Gaspreis aus, er fiel wieder. Seitdem gingen die Preise beim Erdgas kontinuierlich nach oben. Wohl auch deswegen, weil immer noch kein wirklicher Preiskampf stattfindet.
Einflussfaktoren
Die schon erwähnte Ölpreisbindung hatte in der Vergangenheit einen erheblichen Einfluss auf den Gaspreis. Branchenriesen, wie RWE und E.ON orientierten sich daran. Wie im freien Markt üblich, steuert auch die Nachfrage den Preis. Gibt es eine große Nachfrage, wie im Herbst oder Frühjahr, dann steigt der Preis. Im Sommer ist das Erdgas günstiger. Das kann sich dann ändern, wenn es in den Erdgas-Staaten politische Unruhen gibt und wenn Erdgas von den Regimes als Druckmittel verwendet wird. Zu berücksichtigen ist, dass Erdgas, ebenso wie Erdöl, kein nachwachsender Rohstoff ist. Somit wird es zwangsweise irgendwann zur Ressourcenknappheit kommen. Spätestens bei niedrigeren geförderten Mengen wird es wieder zu einem Preissprung kommen. Auch die Mehrwertsteuer verteuert das Gas zusätzlich. Zum Basis-Gaspreis werden immer 19 % MwSt. aufgeschlagen.
Prognose für 2019
Für 2019 prognostizieren Experten eine kräftige Preiserhöhung. Knapp die Hälfte der 700 Grundversorger hat schon für Januar Preiserhöhungen angekündigt. Wer nur 1 KwH mehr verbraucht, kann unter Umständen mehrere Hundert Euro berappen oder knapp über 10 % mehr – je nachdem in welchem Versorgungsgebiet der Verbraucher liegt. Besonders betroffen von Preiserhöhungen über 10 % sind Verbraucher in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Knapp unter 10 % Preissteigerung kommen auf die Gasnutzer von Brandenburg, Saarland, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg zu. Die anderen Bundesstaaten bleiben vermutlich verschont. Als Begründung für die saftigen Erhöhungen werden die Einkaufspreise angeführt. Laut Versorger seien die Importpreise in den letzten beiden Jahren um 40 % gestiegen. Und da Deutschland von Erdgas-Importen abhängig ist, kann mit keiner Entspannung gerechnet werden. Nach wie vor beeinflusst auch der Ölpreis den Gaspreis, wenn auch nicht mehr stark wie vor 10 Jahren.
Energie sparen und Gaspreise vergleichen

Die erste Reaktion bei drohenden Preiserhöhungen ist bei den meisten Verbrauchern, Energie zu sparen. Dafür gibt es verschiedene Ansätze, wie ein Thermostat zur Steuerung der richtigen Raumtemperatur, evtl. zuheizen über einen Holzofen, für gute Luftzirkulation sorgen, Wärmedämmung, richtig Durchlüften und jährlich die Heizung checken lassen.
Wenn die Energiesparmöglichkeiten ausgereizt sind, dann geht es an den Gaspreis-Vergleich. Um zu wissen, welcher Versorger die Preise erhöht, das Niveau beibehält oder eventuell sogar seine Preise senkt, ist ein Vergleich der Gaspreise unerlässlich. Heute gibt es auch zusätzliche Sparmöglichkeiten, wenn schon der Gaspreis selbst steigt. So bieten einige Versorger Neukundenboni, Sofortrabatte, geben Preisgarantien oder verzichten auf den Grundpreis und verlangen nur den Verbrauchspreis. Wer genau schaut und vergleicht, kann also doch günstige Angebote finden. Also einfach einen kostenlosen Onlinevergleich nutzen, den besten Gaspreis finden und Anbieter wechseln!
Redaktion: Barbara Braun
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